VIMRE
Die zunehmende Antibiotikaresistenz von Bakterien führt allein in Deutschland bei etwa 30.000Patienten/Jahr zu einer nosokomialen Infektion durch multiresistente Erreger (MRE), davon 11.000 durch multiresistente S. aureus (MRSA). Ein aussichtsreiches, die Bakterienzelle zerstörendes physikalisches Wirkprinzip ist die Bestrahlung mit UVC-Licht. Es kann überall dort angewendet werden, wo diese Strahlung Mikroorganismen erreichen kann. Hierfür sind kurze Wellenlängen im Bereich unter 230 nm notwendig. Dieses kurzwellige Licht dringt aufgrund seiner hohen Absorption nicht tief in die Haut, einschließlich Schleimhaut und Wunde, ein und schädigt somit die lebenden Hautzellen nicht. Es kann deshalb für eine Abtötung von MRE verwendet werden, ohne dass Nebenwirkungen auftreten. Resistenzen sind nicht zu befürchten. Im vorliegenden Teilprojekt sollen mögliche Schädigungen von exzidierter humaner Haut und rekonstruierten Hautmodellen sowie auszugsweise von Schleimhautmodellen durch 230 nm LED-Strahlung überprüft werden. Dabei werden positive und negative Kontrollen mitgeführt. Als negative Kontrolle wird eine 222 nm Eximer –Lampe eingesetzt, die keine Wellenlägen größer 230 nm abstrahlt. Hier werden keine Schäden erwartet. Als positive Kontrolle wird eine Hg-Dampflampe und eine UVB-Lampe eingesetzt. Wenn die Ergebnisse keine wesentlichen Schäden bei 230 nm, aber eine biozide Wirkung aufzeigen, wird eine Verträglichkeitsprüfung in vivo an gesunden Probanden durchgeführt.
Laufzeit: 08/2019 - 03/2022
Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Kontakt
Chemikerin und Medizinphysikerin, Leiterin des CCPCharité – Universitätsmedizin Berlin
Postadresse:Charitéplatz 110117 Berlin
Campus- bzw. interne Geländeadresse:Luisenstraße 2
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